Webdesign-Mythen die du kennen solltest

Deine Website ist ein wichtiges Marketinginstrument. 

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung einiger Mythen und Halbwahrheiten, wie mir im Rahmen der Website-Erstellung immer wieder unterkommen. Ich möchte damit für mehr Klarheit im Webdesign sorgen und falschen Erwartungen vorbeugen. 

Inhaltsverzeichnis

Gängige Webdesign-Mythen aufgeklärt

Heute entlarve ich einige Halbwahrheiten und Mythen, die sich im Bereich Webdesign hartnäckig halten. Einzelne oder mehrere Punkte dieser Auflistung kommen mir immer bei fast jedem Website-Projekt unter.

Daher habe ich sie hier zusammengefasst und versuche damit mehr Klarheit zu schaffen. 

Mythos 1: Webdesign ist einmalig notwendig

Leider glauben immer noch viele Menschen, dass es ausreicht eine Website

  • einmal zu erstellen
  • sie online zu schalten und 
  • die Kund*innen dann von selbst zu ihnen kommen.

Sowohl Menschen als auch Unternehmen entwickeln sich ständig weiter. So sollte es auch mit deiner Website sein. Wenn du Kund*innen hautpsächlich über andere Marketing-Kanäle wie Mundpropaganda, Social Media oder lokale Bekanntheit gewinnst, kann es ausreichen, eine simple digitale Visitenkarte zu haben. Allerdings solltest du regelmäßig hinterfragen, ob deine Website noch deinen Business-Anforderungen entspricht. 

Denk daran deine Website laufend zu aktualisieren und überprüfe deinen vorhandenen Inhalte.

Mythos 2: Webdesign-Trends können ignoriert werden

Es ist sicher nicht notwendig jedem Trend zu folgen. Natürlich darf und muss deine Website in erster Linie dich, dein Unternehmen und deine Ziele widerspiegeln. Allerdings sollten die laufenden Entwicklungen und Neuerungen immer im Auge behalten werden. Die Wünsche und Bedürfnisse deiner Benutzer*innen ändern sich ständig. Was heute als Trend gilt, ist morgen bereits selbstverständlich:

  • Vor einigen Jahren war Optimierung für mobile Endgeräte ein Trend. Heute ist es Voraussetzung.
  • Barrierefreiheit ist ein aktueller Trend, der bleiben wird.

Wenn du selbst es nicht schaffst immer auf dem Laufenden zu bleiben, dann empfehle ich einen regelmäßigen Austausch mit deine*r Webdesigner*in.

Mythos 3: Mehr ist immer besser

Wir sind so überflutet von der Masse an Informationen, die uns zu Verfügung stehen, dass wir es gar nicht schaffen, alles zu verarbeiten und zu berücksichtigen.

Reduziere deine Inhalte auf das Wesentliche.

Wichtiger als viele Inhalte ist eine hohe Qualität deines Contents. Achte zusätzlich auf

  • eine gute Usability,
  • eine selbsterklärende Navigation,
  • eine ansprechende Gestaltung deiner Website,
  • gut strukturierte Inhalte und 
  • Verwendbarkeit auf allen Endgeräten.

Eine gute User Experience ist Voraussetzung, damit deine Besucher*innen auf deiner Webseite bleiben.

Mythos 4: Mobil-Optimierung ist optional

Responsive Webdesign ist heute selbstverständlich. Deine Website muss sich an das jeweilige Endgerät der Nutzer*innen anpassen. Viele Suchmaschinen – allen voran Google – bevorzugen Websiten die mit dem „mobile first“-Ansatz entwickelt wurden. Dh die Website wird zuerst für ein mobiles Endgerät aufgebaut und dann stückweise auf Tablet bzw. Desktop erweitert. 

Eine Website, die auf mobilen Endgeräten gut aussieht, ist daher kein Nice-to-Have sondern ein absolutes Muss.

Mythos 5: Alle Browser sind gleich

Wenn eine Website auf einem Browser gut aussieht, heißt es noch lange nicht, dass das auf einem anderen Browser ebenfalls der Fall ist. Leider haben alle Browser und ihre jeweiligen Vorgänger-Versionen ihre ganz besonderen Eigenheiten. Von diversen Caching-Themen will ich gar nicht erst anfangen. 

Prüfe deine Website daher immer auf Chrome, Safari, Firefox und Co. Außerdem empfehle ich die Website sowohl mit einem Apple-Gerät als auch mit einem Windows- und Android-Gerät zu testen. 

Ein*e gut*e Webdesigner*in weiß worauf sie achten muss. Hol dir Unterstützung, wenn du nicht weiterkommst. 

Mythos 6: SEO ist nicht notwendig

Um in der Masse an Angeboten nicht unterzugehen ist Such­maschinen­optimierung (SEO) heute notwendiger den je:

  • Google hatte im Jahr 2022 einen Marktanteil von 91,55% bei Suchmaschinen.
  • Google verarbeitet täglich über 8,5 Milliarden Anfragen.

Wenn wir jetzt mal an uns selbst denken und daran, wie oft wir die Unterstützung von Google in Anspruch nehmen, dann sollte klar sein, dass es Sinn macht die Vorlieben von Suchdiensten bei der Erstellung einer Website zu berücksichtigen. 

Die Algorithmen von Google und Co werden immer besser und können immer mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse der User eingehen. Ein gutes Ranking ist mit Tricks, die vor ein paar Jahren vielleicht noch funktioniert haben, mittel- bis langfristig nicht machbar. Dh du brauchst guten und überzeugenden Content, um gut zu ranken. 

Mythos 7: Webdesign ist nur Ästhetik

Gutes Webdesign ist mehr als ein hübscher Anblick, wenn eine Webseite aufgerufen wird. Es gibt viele Elemente die bei der Erstellung von Websites berücksichtigt werden müssen:

  • gute Benutzererfahrung und -führung,
  • Aufbau und Struktur der Inhalte,
  • technische Voraussetzungen (welches System, welche Plugins, welches Hosting usw.)
  • Responsive Design,
  • barrierefreie Inhalte uvm.

Für eine ganzheitliche und effektive Online-Präsenz ist es wichtig, dass die Website schön aussieht und Funktionalität, UX und Zugänglichkeit vereint.

Mythos 8: Gutes Design ist teuer

Eine schöne und gut designte Website muss nicht teuer sein. Gerade wenn du mit deinem Unternehmen noch eher am Anfang stehst, kann es sinnvoll sein hier Geld zu sparen und in einem ersten Schritt mit einer Vorlage zu arbeiten. In der Anfangszeit ändert sich erfahrungsgemäß noch einiges am Business. Manche ursprünglich angedachten Angebote fallen weg. Neues kommt hinzu. 

Erst wenn du dir wirklich klar über dein Angebot und deine Zielgruppe bist, wird sich die Investition in eine maßgeschneiderte Homepage mit individuellen Funktionen wirklich lohnen. 

Mythos 9: Schnelle Ladezeiten sind unwichtig

Wir leben in einer Zeit, die sich durch Langsamkeit und Geduld auszeichnet. – Nein. Ist dem nicht so? Warum sollten deine Website-Besucher*innen darauf warten bis sich deine Homepage endlich aufgebaut hat?

Egal wie hübsch deine Website ist oder wie toll dein Angebot ist. Ist deine Website langsam, verlierst du Interessent*innen. 

Mythos 10: Alle Besucher*innen lesen alle Inhalte

Was machst du, wenn du auf einer neuen Website landest?

  • Du verschaffst dir einen Überblick.
  • Wenn dabei dein Interesse geweckt wird, steigst du tiefer in die Seite ein und scrollst weiter.

Deine Besucher*innen machen es nicht anders. Sie scannen deine Seite. Sind sie interessiert, sehen sie sich weiter um. Ein durchdachter und übersichtlicher Aufbau deiner Website ist daher sehr wichtig. 

Mythos 11: Die "Über Mich/Uns"-Seite liest sowieso niemand

Für fast alle kleinen und mittleren Unternehmen ist eine Seite oder ein Bereich auf der Website unbedingt zu empfehlen, wo sie

  • sich sich,
  • ihr Unternehmen und
  • eventuell sogar ihr Team vorstellen.

Menschen wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben und wer die Person hinter einer – vor allem kleineren und unbekannteren – Marke ist. So schaffst du Vertrauen. Nutze die Chance dich, deine Werte und deine Einzigartigkeit zu zeigen. 

Mythos 12: Schönes Design ist wichtiger als Inhalt

Design ist wichtig. Genauso wichtig ist jedoch, dass deine Inhalte 

  • hochwertig,
  • relevant und
  • gut strutkuriert sind.

Nur so werden deine Besucher*innen auf deiner Seite bleiben und sich weiter umsehen. Gutes Design ergänzt dabei den Inhalt und lenkt nicht von diesem ab.

Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis bei der visuellen Gestaltung und den informativen Gehalt deines Internetauftritts. 

Mythos 13: Alle Bilder dürfen universell benutzt werden

Leider wird es nach wie vor gerne ignoriert, jedoch darf nicht jedes irgendwo heruntergeladene Bild auf deiner Website verwendet werden. Urheberrechte gelten auch für Bildmaterial auf deiner Website.

Achte bei den von dir verwendeten Bildern, dass 

  • du über eine entsprechende Lizenz verfügst und
  • die jeweiligen Bildrechte einhältst.

Mythos 14: Mehr Besucher*innen heißt mehr Umsatz

Viele Website-Besucher*innen sind prinzipiell gut. Denn so steigt auch die Chance Aufmerksamkeit zu erregen und die Dienstleistung bzw. das Produkt zu verkaufen. Allerdings ist für die potenziellen Kund*innen wichtig, dass 

  • sie relevante Inhalte auf der Website vorfinden und 
  • sie sich gut und schnell umsehen können.

Wenn du es schaffst durch zB Werbung mehr Besucher*innen auf deine Website zu locken, dann solltest du unbedingt sicherstellen, dass diese dort auch die gewünschten Informationen in gut aufbereiteter Form vorfinden. 

Mythos 15: Eine Website kostet einmalig

Eine Website verursacht laufende Kosten. Denn es fallen zumindest jährliche Kosten für 

  • die Domain,
  • das Hosting und
  • eventuell Lizenzen an.

Außerdem sollte für die Website regelmäßig ein Backup erstellt und Updates eingespielt werden. Dh für die laufende Wartung fallen ebenfalls Kosten an. Dafür musst du entweder Geld oder deine Zeit investieren.

Damit deine Website ein erfolgreiches Marketing-Instrument wird, solltest du regelmäßig neue Inhalte erstellen bzw. die bestehenden Inhalte aktualisieren. Wenn du das selbst erledigst, kostet es Zeit. Ansonsten wirst du Geld dafür einplanen müssen. 

Mythos 16: Selbstgemachte Handy-Fotos reichen für die Website

Fotos von einem professionellen Fotografen sind eine Investition die sich lohnt. Selbst erstellte Fotos wirken auf einer Unternehmens-Website schnell unprofessionell oder minderwertig. Ein Profi weiß worauf es ankommt und fertigt Fotos passend zu deinem Unternehmen und deiner Marke an. 

Meine Empfehlung ist daher immer 

  • mit eine*r Fotograf*in zusammen zu arbeiten oder
  • auf hochwertige Stockfotos zurück zu greifen. 

Auf jeden Fall solltest du sicherstellen, dass du über die notwendigen Rechte verfügst, um die Bilder auf deinen Social Media-Kanälen und deinen Webseiten veröffentlichen zu dürfen. 

Mythos 17: Ein Cookie-Banner ist unbedingt notwendig

Es ist möglich eine Website rechtskonform ohne Cookie-Banner zu betreiben. Ein Cookie-Banner ist nur dann zu aktivieren, wenn technisch nicht notwendige Cookies gesetzt werden. Verwendest du auf deiner Website

  • keine Google-Dienste und
  • sammelst du auch sonst keine Daten,

brauchst du vermutlich auch keinen Cookie-Banner.

Ich betreibe meine Website derzeit ohne Cookie-Banner. Natürlich sind dadurch meine Webanalyse-Möglichkeiten eingeschränkter, als würde ich aktiv um eine Tracking-Erlaubnis fragen. Allerdings ist es für meine Anforderungen vollkommen ausreichend ohne Cookie-Banner.

Falls du Fragen dazu hast bzw. an einer Website ohne Cookie-Banner interessiert bist, schreib mir eine E-Mail.

Mythos 18: Eine Website kann jeder erstellen

Prinzipiell ist es für jeden möglich seine/ihre eigene Website zu erstellen. Theoretisch kann ich jedoch auch meine ganzen Möbel selbst anfertigen und brauche dafür kein Möbelhaus und keinen Tischler. Allerdings fehlt mir dazu 

  • das notwendige Werkzeug und
  • das entsprechende Know How.

Bei der Erstellung einer Website verhält es sich ähnlich. Hast du keine Ahnung von Programmierung, Webdesign, Content-Erstellung usw. dann arbeite mit eine*r Webdesigner*in zusammen. Denn der Aufbau einer Homepage ohne Vorkenntnisse kostet Zeit und Nerven.

Mythos 19: Die Startseite ist die wichtigste Seite auf deiner Website

Alle Seiten einer Website sind relevant und wichtig. Wäre dem nicht so, müsste hinterfragt werden, warum es die jeweilige Unterseite überhaupt gibt.

Es ist ein Irrglaube, dass Menschen immer über deine Startseite auf deiner Website landen.

  • Wenn du einen Blog betreibst, ist die Chance hoch, dass Menschen über deinen Blog erstmalig zu dir finden. 
  • Suchen User*innen nach einem Produkt oder einer Dienstleistung kann eine deiner Angebotsseiten das Einstiegstor sein.
  • Wurdest du von eine*m glückliche*n Kund*in empfohlen, ist eventuell deine „Über mich“-Seite der erste Kontaktpunkt.

Daher darfst du jeder Seite die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdient und sie regelmäßig prüfen und überarbeiten.

Mythos 20: Kleine Unternehmen brauchen keine Website

Gerade für kleine Unternehmen kann eine eigene Website ein tolles Marketing-Instrument sein.

  • Erreichbar: Du bist rund um die Uhr im Internet auffindbar.
  • Kostensparend: Im Vergleich zu regelmäßigen Inseraten ist eine Website eine kostengünstigere Alternative.
  • Individualisierbar: Du bestimmst selbst über deine Inhalte und kannst diese individualisieren.
  • Zeitsparend: Deine Kunden können sich über dich informieren, ohne das du lange Akquisegespräche führen musst.

10 Gründe, die für eine (Unternehmens-)Website sprechen, findest du in diesem Blog-Artikel.

Mythos 21: Bilder dienen nur der Dekoration

Es heißt nicht umsonst, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Die Bilder auf deiner Website haben viele verschieden Aufgaben:

  • Sie erzeugen einen Wiedererkennungswert und pflegen deine Marke.
  • Sie erzählen eine Geschichte und wecken Emotionen.
  • Sie verbessern die Sichtbarkeit und die Benutzererfahrung.
  • Sie fördern die gute Lesbarkeit von langen Artikeln durch Auflockerung und Visualisierung.

Wähle deine Bilder und Grafiken mit Bedacht und achte darauf, dass sie zu deinem Unternehmen und deiner Marke passen.

Mythos 22: Um die Sicherheit der Website kümmert sich der Hoster

Du bist für die Sicherheit deiner Website verantwortlich und niemand sonst.

Egal ob WordPress oder ein Baukasten-Sytem wie Wix oder Squarespace, gewisse Sicherheitsmaßnahmen hast du in jedem Fall zu beachten. Natürlich ist es abhängig von der Plattform, welche Maßnahmen konkret notwendig sind. Bei Baukasten-Anbietern wird dir in der Regel mehr abgenommen als wenn du die Website selbst bei einem Hoster betreibst. 

Folgende Sicherheitsaspekte solltest auf jeden Fall beachten:

  • Einzigartige und starke Passworte verwenden. Wenn möglich unbedingt die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.
  • Überprüfen ob deine Website-Inhalte sicher und frei von schädlichem Code sind.
  • Empfehlungen und Vorgaben deines Anbieters hinsichtlich Einstellungen und Konfiguration beachten.
  • Regelmäßige Aktualisierung von allen relevanten Anwendungen und Plugins. 

Mythos 23: Pop-Ups müssen unbedingt vermieden werden

Pop-Ups sind nicht immer nur nervig und kontraproduktiv.

Gut gestaltetet und mit Bedacht eingesetzte Pop-Ups, die relevante Informationen oder Angebote präsentieren, können die Interaktionen deiner Besucher*innen und Conversions steigern. Mit Pop-Ups kannst du gezielt Aufmerksamkeit auf eine spezielle Sache lenken. Wähle sorgfältig, welches deiner Angebot bzw. deiner Aktionen ein Pop-Up „wert“ ist. 

Mythos 24: Die Website muss für jeden Feiertag angepasst werden

Es kann Spaß machen, deine Website für anstehende Feiertage individuell auf das jeweilige Fest anzupassen.

Allerdings ist es nicht notwendig, die Website für jeden Feiertag umzugestalten. Im Gegenteil, zu viele Änderungen könnten deine Benutzer*innen verwirren und überfordern. Dezente Änderungen, wie zB winterliche Bilder oder ein etwas kühleres Farbschema, können viel bewirken, ohne den Gesamteindruck zu stören. 

Entscheide nach deinen Vorlieben und deinen Ressourcen.

Martina Rieschl am Schreibtisch beim Erfassen von Notizen

Kennst du noch weitere Webdesign-Mythen, Fakten oder Halbwahrheiten?

Beim Thema „Website-Erstellung“ gibt es unzählige Do’s, Dont’ts, Halbwissen und Unklarheiten. Die Gründe dafür sind die rasend schnellen Entwicklungen im Online-Bereich und die vielen oft veralteten Inhalte, die auf YouTube und in diversen Blogs kursieren.

Hast du Fragen zum Thema Website oder generell zum Thema Online-Auftrittt? Schreib mir eine E-Mail und wir vereinbaren ein kostenloses 30-minütiges Gespräch, um dein Anliegen zu besprechen.

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