- Martina Rieschl
- 15 Mai 2024
Damit Kund*innen auf dich und dein Angebot aufmerksam werden, musst du von Suchmaschinen wie Google, Baidu, Yahoo und Co gefunden werden. In diesem Artikel führe ich die durch die ersten Schritte der Suchmaschinenoptimierung. Damit hast du eine ideale Ausgangsbasis, um potenzielle Interessent*innen anzulocken.
Suchmaschinenoptimierung (SEO): Was ist das?
Ziel der Optimierung deiner Website für Suchmaschinen ist es, dass Google, Yahoo und Co deine Webseiten möglichst an den Anfang der Liste mit der Ergebnisse einer Suchanfrage stellen. Anders formuliert: Deine Website soll im Google Ranking möglichst weit oben erscheinen ohne, dass du dafür bezahlen musst. Warum? Weil deine Zielgruppe – deine potenziellen Käufer*innen – sich mit Sicherheit nicht durch zig Seiten an Suchergebnissen wühlen wird.
Daher kannst du von folgendem ausgehen: Umso weiter vorne du in der Liste der Suchergebnisse stehst, umso wahrscheinlicher ist es, dass deine Seite besucht wird.
Deine Keywords: Voraussetzung für erfolgreiches SEO
Damit Suchmaschinenoptimierung funktioniert, musst du wissen, wofür du gefunden werden willst. Wonach suchen deine Kund*innen auf Google? Umso genauer du die Suchbegriffe kennst, umso besser kannst du deine Website auf diese abstimmen. Diese Suchbegriffe – die Wörter, die im Google-Suchfeld eingegeben werden – werden als Keywords bezeichnet.
Alleine das Thema „Keywords: definieren, recherchieren, optimieren usw.“ füllt ganze Bücher. Für den Anfang reicht es jedoch, wenn du dir 10-20 relevante Keywords für dein Angebot überlegst. Dazu stellst du dir deine*n ideale*n Kund*in vor und überlegst, wonach sie auf Google suchen würde. Wichtig ist, dass du dich in diese Person hineinversetzt:
- NICHT: Du gibst vor, wonach gesucht wird.
- SONDERN: Welches Problem bzw. Anliegen hat dieser Mensch?
- UND: Mit welchen konkreten Wörtern (einzelne Wörter bis zu konkreten Sätzen) sucht er*sie danach?
Erstelle eine Liste dieser Wörter. Achte darauf, dass du genau diese Liste an Begriffen und Sätzen in die Texte deiner Website, deinen Texten für Social Media und Beschreibungen deiner Bilder einbaust. Dabei geht es nicht nur darum exakt die gleichen Wörter zu verwenden, sondern vor allem deinen Kund*innen Lösungen für ihre Anliegen zu bieten. Denk auch daran Synonyme einzubauen.
SEO selber machen: Maßnahmen auf deiner Website
Das Um und Auf für gute Rankings ist die Qualität deines Contents. Dh nur wenn du „gute Inhalte“ auf deiner Website hast, wird diese erfolgreich sein. In diesem Artikel findest du alle Informationen zum Thema Content zusammengefasst.
Zusätzlich zu qualitativ hochwertigen und einzigartigen Inhalten gibt es noch ein paar weitere Punkte, die du auf deiner Website vorgenommen werden können.
1. Achte auf übersichtlichen Website-Aufbau und strukturierter Inhalte
Im Zeitalter des Überangebots sucht niemand lange nach relevanten Informationen. Überleg dir also gut, wie du deine Webseiten aufbaust und auf welchen Unterseiten welche Informationen zu finden sein sollten. Prinzipiell sollte der Inhalt jeder deiner Webseiten auf genau ein Haupt-Keyword und mehrere relevante Neben-Keywords – dh für genau ein Anliegen/Problem – optimiert werden.
Bei der Erstellung deiner Inhalte achte auf eine gute Struktur.
- Halte die Hierarchie deiner Überschriften ein:
- Jede Seite hat genau eine H1-Überschrift.
- Darunter befinden sich hierarchisch die Überschriften H2 bis H6.
- Nutze Aufzählungen und Absätze.
- Lockere den Text nach Möglichkeit mit Bildern, Grafiken oder Videos auf (wenn sinnvoll).
In meinen Artikeln zum Thema „Website-Inhalte“ und „Typische Fehler vermeiden“ findest du weitere Informationen und Tipps zum Aufbau einer Website.
2. Setze interne Links zu weiteren relevanten Inhalten
Interne Links verweisen zu weiteren Unterseiten oder Blog-Beiträgen. So verweist du zB auf der Startseite zu deinem Angebot, deiner persönlichen Vorstellung usw. Bei deinen Angebot-Seiten kannst du auf zB Blog-Einträge verweisen, die manche Themen genauer erklären.
Wichtig ist: Deine User müssen durch deine Website geführt werden. Stell es dir wie eine Reise vor:
- Zuerst interessierst du dich für etwas: Startseite.
- Dann siehst du dich ein bisschen um: Angebote prüfen und wer steht dahinter.
- Ist dein Interesse geweckt? Dann tauchst du tiefer ein: FAQs lesen, Blogartikel usw.
Nutze interne Verlinkungen:
- Du kannst nicht überall alles erzählen.
- Du kannst jedoch Links zu weiterführenden Informationen setzen.
Deine Angebots-Seiten kannst du damit auf die wesentlichen und wichtigsten Inhalte reduzieren. Für vertiefende bzw. weiterführende Informationen nutze einen Blog, FAQs, Erklärvideos usw. Mit internen Links kannst du Google helfen deine Website besser zu verstehen und auf neue Seiten aufmerksam machen.
3. Optimiere Titel-Tags und Meta-Beschreibungen mithilfe eines Tools
Für WordPress gibt es viele Plugins, die dir helfen, deine einzelnen Seiten und Blog-Beiträge zu optimieren. Mit der Hinterlegung eines Titel-Tag und der Meta-Beschreibung versuchtst du zu beeinflussen, wie Suchmaschinen deine Seite bzw. deinen Artikel darstellen.
In folgendem Bild siehst du, welche Informationen ich für meinen Blog Artikel „Webdesign-Mythen“ hinterlegt habe:
Wenn auf Google nach dem Begriff „Webdesign-Mythen“ suche, wird mir jetzt folgendes angezeigt:
Google hat die von mir zur Verfügung gestelle Meta Description übernommen. Beim Titel greift Google jedoch auf meine H1 Überschrift aus dem Artikel zurück. Du siehst, es gibt keine Garantie, dass Google die Informationen übernimmt. Die Algorithmen der Suchmaschinen sind so gut, dass sie wesentliche Informationen sammeln und entsprechend darstellen. Dabei haben Google und Co immer die Wünsche der Benutzer*innen der Suchmaschinen im Fokus.
Nützliche SEO-Tools für WordPress-Seiten sind zB:
- YOAST
- AIOSEO
- Rankmath
Die beiden ersten habe ich selbst im Einsatz in der Gratisversion im Einsatz. Für den Einstieg reicht die kostenlose Version vollkommen aus.
Technisches SEO für Einsteiger
Es gibt ein paar technische Aspekte die du beachten solltest, damit deine Website in den Suchergebnissen erscheint.
1. Die Leistung deiner Website ist ein wichtiger Faktor für die Optimierung
Die Ladezeit deiner Website ist ein wichtiger Faktor im Prozess der Optimierung und kann dir einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Allerdings wird es bei der Leistung sehr schnell sehr technisch. Zu Beginn ist es vollkommen ausreichend, wenn du deine
- Fotos, Bilder und Grafiken sowie
- dein Videomaterial optimierst.
Bei Bildern und Videos ist es vor allem wichtig, dass sie möglichst kleine Dateigrößen haben. Umso kleiner, umso weniger muss geladen werden.
In meinem Artikel zum Thema „Bilder SEO“ erkläre ich dir, wie du diese relativ schnell und einfach selbst für Suchmaschinen optimieren kannst:
- sinnvolle und aussagekräftige Dateinamen,
- kleine Dateigrößen und
- Alternativtexte hinterlegen.
Videos sind ein wichtiges Content-Format und werden immer belieber. Allerdings sind Videos groß, dh sie brauchen viel Speicher. Daher ist es nicht empfehlenswert Videos direkt auf deine Website zu laden. Videos sollten in den meisten Fällen per Link eingebunden – eingebettet – werden:
- Lade dein Video auf YouTube, Vimeo oder einer ähnlichen Plattform hoch.
- Hinterlege auf deiner Website den Einbettungscode/Link.
Achtung: Wenn du Videos von einer Drittanbieter-Plattform (YouTube, Vimeo etc.) einbettest, musst du deine Benutzer zuerst um Erlaubnis fragen, bevor du das Video abspielst (Stichwort: Cookie-Banner) bzw diesen Plattformen erlaubt wird, Cookies zu setzen.
Videos, die direkt im zB Header-Bereich deiner Startseite erscheinen, wirst du eher nicht über YouTube und Co einbetten. Hier ist – wie bei den Bildern – wichtig:
- Achte auf eine möglichst hohe Komprimierung (Dateigröße < 15 MB)
- Die Qualität muss trotzdem noch ansprechend sein, wenn das Video derart prominent platziert wird.
Es ist eine Spielerei, um hier den richtigen Kompromiss zu finden.
2. Verwende SSL-Verschlüsselung
Vor dem Domainnamen muss „httpS://“ stehen. Fehlt das „S“ und steht nur http:// dort, dann überträgt die Website ggfs. Daten unverschlüsselt. Mittlerweile zeigen die meisten Browser eine Warnung an, wenn du versuchst eine Website ohne gültiges SSL-Zertifikat aufzurufen.
Die Suchmaschine wird Seiten ohne gültiges SSL-Zertifikat nicht gut ranken.
3. Lass Suchmaschinen deine Seiten indexieren
Prüfe in deinen Einstellungen, ob Suchmaschinen erlaubt ist, deine Seite in ihren Index aufzunehmen:
In WordPress findest du das im Bereich „Einstellungen >> Lesen“.
Außerdem bieten SEO-Plugins wie YOAST, AIOSEO usw. die Option einzelnen Seiten von der Suche auszuschließen. Deine Datenschutzhinweise oder dein Impressum sind zwar verpflichtende Angaben auf deiner Website, du kannst jedoch die Suchmaschine bitten, diese Seite nicht zu indexieren.
SEO-Maßnahmen außerhalb deiner Website um dein Ranking zu verbessern
SEO umfasst nicht nur Aktivitäten, die direkt mit deiner Website zu tun haben. Es geht auch darum, dass deine Website im Internet möglichst gut „vernetzt“ ist. Idealerweise verlinken möglichst viele relevante Websiten auf deine Website. Diese sogenannten Backlinks sind ein wichtiger Indikator für Suchmaschinen, um die Qualität deiner Inhalte einzustufen. Bei diesen Links geht es allerdings weniger um die Quantität sondern mehr um die Qualität. Hüte dich davor, Backlinks zu kaufen. Es ist Geldverschwendung und schadet im schlimmsten Fall deinem Ranking.
1. Nutze Online-Verzeichnisse
Online-Verzeichnisse sind nichts anderes als Linksammlungen von Unternehmen, Dienstleistungen, Kategorien usw.
WKO Firmen A-Z
Als Gewerbetreibende*r in Österreich kannst du dich ins WKO Firmen A-Z eintragen lassen. Der Eintrag ist kostenlos und der Aufwand minimal. Du hast hier eine günstige Möglichkeit für eine Webpräsenz. Es steigert deine Sichtbarkeit und liefert dir einen Backlink zu deiner Website.
Google My Business
Du kannst kostenlos ein Unternehmensprofil bei Google erstellen. Hier hast du die Möglichkeit Informationen zu deinen Produkten und Dienstleistungen zu hinterlegen. Außerdem kannst du deine Öffnungszeiten bekannt geben, auf Aktionen hinweisen, Rezensionen erhalten usw. Außerdem erhältst den begehrten Pin auf der Google-Map und steigerst deine Sichtbarkeit.
Branchen- und lokale Verzeichnisse
Für viele Branchen gibt es weitere Online-Verzeichnisse, die du nutzen kannst. Außerdem ist es immer empfehlenswert sich in der lokalen Umgebung etwas umzusehen, ob es Firmenverzeichnisse oder ähnliches gibt.
2. Hinterlege deine Website auf deinen Social Media-Profilen
Eine weiterer wichtiger Schritt, um deine Website bekannter zu machen, ist, sie auf deinen Social Media-Profilen zu hinterlegen. Über deine Social Media-Kanäle kannst du Traffic auf deine Website lenken und deine Sichtbarkeit steigern.
3. Nutze Netzwerke und Partnerschaften
Weiter Maßnahmen um Backlinks zu generieren und deine Sichtbarkeit zu steigern, wären zB Gastbeiträge, Auftritte in Podcats oder ähnliches. Damit kannst du dein Netzwerk erweitern und Partnerschaften und Kooperationen eingehen.
SEO Tool-Tipp: Nutze die Google Search Console
Es ist in meinen Augen am Anfang nicht notwendig umfassende Webanalyse-Tools wie Google Analytics oder ähnliches zu nuzten. Was ich jedoch immer empfehle, ist die Website mit der Google Search Console zu verbinden.
Die Nutzung dieses Tools ist
- kostenlos und
- DSGVO-konform
Du hast hier die Möglichkeit deine Sitemap hochzuladen und kannst Google bitten, deine Seiten in den Index aufzunehmen. Außerdem liefert die Search Console dir wichtige Hinweise zu auftretenden Problemen und gibt dir Infos zu den Suchanfragen, mit denen User*innen auf deine Website kommen.
SEO selber machen: Routine aufbauen
Vor allem die technischen SEO-Maßnahmen sind eher einmalig zu erledigen. Es gibt jedoch einige Aktivitäten, die du immer wieder ausführen solltest:
- Keyword-Recherche: Prüfe und erweitere deine Liste an Suchbegriffen für die du gefunden werden willst.
- Content aktualisieren und hinzufügen: Halte deine Inhalte aktuell und erstelle neue wertvollen Content für deine Zielgruppe.
- Bilder-SEO: Achte auf Namen, Größe und Qualität deiner Bilder und Videos.
- Google Search Console: Nutze die Informationen und aktualisiere deine Inhalte entsprechend.
- Social Media: Erstelle Beiträge, Videos, Stories etc. und verlinke auf deine Webseite.
Um zu prüfen, ob Google dich sieht und findet, google deine Website und deine Keywords. Nutze dafür den Ikognito-Modus deines Browsers. So bekommst du ein Gefühl, wo du stehst.
Zusammenfassung: So gelingt der Einstieg in SEO
Mit einigen wenigen Schritten kannst du sicherstellen, dass deine Website bei Google gefunden wird:
- Relevanter und aktueller Inhalt auf deiner Website
- Gute Lesbarkeit und übersichtliche Struktur
- Optimiere deine Bilder (kleine Dateigröße, beschreibender Dateiname, sinnvoller Alternativtext)
- Website kann von Google indexiert werden
- Website mit der Google Search Console verbinden
- Nutze Online-Verzeichnisse wie das WKO Firmen A-Z, Google My Business usw.
- Hinterleg deine Website in deinen Social Media-Profilen
Viele dieser Punkte kannst du schnell und einfach selbst umsetzen. Du brauchst kein SEO-Profi zu sein, um den Grundstein für deine SEO-Strategie zu legen.
Bitte beachte jedoch: Suchmaschinenoptimierung erfordert Zeit. Google wird deine Website nicht über Nacht finden und schon gar nicht sofort auf Platz 1, 2 oder 10 setzen. Es zahlt sich jedoch auf jeden Fall aus sich mit dem Thema SEO zu beschäftigen.
Du kannst SEO selber machen bzw. lernen
Ich möchte dich ermutigen, dich aktiv mit dem Thema SEO zu beschäftigen. Denn bereits kleine Schritte in Richtung einer optimierten Website können große Auswirkungen auf deine Online-Sichtbarkeit haben. Mit meinen praktischen Tipps kannst du noch heute starten und mehr potenzielle Kund*innen auf deine Seite locken.
Falls du konkrete Tipps für den Start mit SEO für deine Website benötigst, schreib mir ein kurzes Mail mit deinem Anliegen und einem Link zu deiner Website. Ich werde dir ein paar Ideen mit ersten Inputs schicken.